Im Jänner 2024 erhielten wir die frohe Botschaft, dass die Failstunde die 1. Wiener Mutmillion gewonnen hat. Die „Wiener Mutmillion – angstfreie Schule“ soll Projekte fördern, die im schulischen Umfeld dazu beitragen, die Belastungen zu minimieren und den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, die Schule als angstfreien Raum zu erleben und gerne in die Schule zu gehen.
Die Failstunde kann mithilfe dieses tollen Rahmens einen Ausblick in unsere innovative Vision eines Österreichischen Schulsystems geben, in welchem eine positive Fehlerkultur ein fester und wichtiger Bestandteil der Bildung, des Lernens und der Entwicklung ist.
Eine Zukunft, in der Schülerinnen und Schüler in einem eigenen Schulfach lernen, Fehlern mit gesundem Fehlermanagement, Kreativität, Resilienz, Selbstliebe und Innovation zu begegnen.
In unserem großen Projekt gemeinsam mit der Stadt Wien können wir dies nun seit einem halben Jahr mit vielen Erfolgen, Spaß und messbarem Impact Wirklichkeit werden lassen.
Wie sieht die Failstunde also im Rahmen der Mutmillion nun aus?
- 8 Klassen
- 1 ganzes Schuljahr
- Failstunde im Stundenplan verankert
- 1 Stunde pro Woche je Klasse
- Altersspanne von 9-16 Jahren
Begonnen hat unsere Reise am 25.01.2024, als wir die Failstunde in der Pressekonferenz von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr vorstellen durften:

Am 17. September war es dann so weit: Wir hatten unsere erste Schuleinheit Failstunde in der Mittelschule! Am Anfang haben wir Fehler erst einmal analysiert. Was sind überhaupt Fehler? Welche Beispiele fallen euch ein? Wie können wir die Beispiele gruppieren? Welche Reaktionen gibt es darauf? Wie oft passieren diese Fehler? Was sind die Gefühle bei dem Fehler? Wer hat die Kontrolle darüber? Wer entscheidet, ob etwas ein Fehler ist oder nicht? Das reflektieren wir in Kleingruppen oder auch im großen Sitzkreis. Wichtig ist hier, einmal über Fehler zu sprechen, das Tabu darum zu überwinden, aber auch Scham und Verletzlichkeit entgegenzuwirken. Dafür ist viel Mut, Introspektion, Vertrauen und Kommunikation notwendig! Durch den Einsatz von theaterpädagogischen Übungen, die zum Fehler machen anregen und die Hemmschwelle senken sollen, schaffen wir den notwendigen, sicheren Rahmen und das kreative Umfeld.
Dann ging es weiter mit unserer 2. Phase, der Funtasie: Hier ist das Ziel, Vertrauen aufzubauen, Spaß zu haben und die Kreativität zu wecken. Das machen wir mit verschiedenen Kunstsparten. Ein paar der schönsten Rückmeldungen von den jungen Menschen war: „[Ich habe mehr Kreativität entwickelt,] weil man hat das Gefühl, offener und glücklicher zu sein. Es macht Spaß!“ „[Ich habe mehr Empathie entwickelt,] weil beim Impro lernt man, dass jeder anders ist und das ist toll!“
Zum Semesterwechsel haben wir mit dem Modul Ich-Selbst-Stärkung begonnen, um die nächste Basis für eine positive Fehlerkultur zu legen.
Wir haben seit September 2024 bereits so viel erlebt mit den Kindern und Jugendlichen: Wir haben geschauspielt, improvisiert, gemalt, gespielt, reflektiert, Challenges gemacht, gelacht, philosophiert und natürlich immer gefailt. Wir schauen heute stolz zurück, was wir schon alles vermittelt und an positivem Feedback bekommen haben, auch sehen wir mit Vorfreude auf die kommenden Monate und das, was wir noch alles an Kreativität und Schöpfungsgeist erleben werden 💛


